Reise nach Chemnitz
Schwindel, Herzrasen und Kreislaufprobleme…..
Schwindel, Herzrasen und Kreislaufprobleme……Symptome eines Ausstellungswochenendes.
Was war ich von Zweifeln geplagt, diese innere Zerrissenheit zwischen Bequemlichkeit und Wunsch zu fahren. Kennen sie das, irgendwie denkt man: „zu Hause ist es schöner“ dann der Gedanke „aber wenn wir nie fahren, erleben wir auch nichts“ dann der Gedanke „was das alles kostet“ gefolgt vom Gedanken „egal, wir leben nur einmal“ Hin- und Hergerissen, so war es bei den Erstüberlegungen „sollen wir unser Frl. Käthe in Chemnitz und Biebesheim“ melden. Zwei Richter die wir sehr schätzen und deren Beurteilung über Käthe uns schon wichtig erschien, führte dann letztendlich zum Ergebnis. Ja, wir melden Käthe an, buchen die Übernachtungen, planen einen Tag Urlaub dafür ein, klären das „Tupfensitting für Grete und Charlotte“.
Gedacht, gesagt, getan! Und so rückte dann das Wochenende immer näher. Für den Club der Dalmatinerfreunde waren wir noch beauftragt als Zuchtwarte einen Wurf Tupfenwelpen abzunehmen und so fuhren wir am Freitag morgen, nachdem wir schon mit unseren drei Damen am Fahrrad eine Laufrunde absolviert hatten, Richtung Iserlohn. Hier erwartete uns ein sehr vorzüglicher Wurf von 13 Hundekindern und es war eine Freude diese schönen, moppeligen Dalmatinerwelpen begutachten zu dürfen.
Anschließend ging es auf die Bahn! Richtung Chemnitz. Man muss wissen: Chemnitz liegt ca. 70km vor Dresden und kurz vor der polnischen Grenze. Das bedeutete für uns. Quer durch die Republik. Vom äußersten Westen in den äußersten Osten. 600 km war die Anzeige unseres Navis. Dank erfolgter „Wurfabnahme“ hatten wir viel zu erzählen und so verging die erste Zeit recht schnell. Dann natürlich diese vorauseilenden „Negativ“ -Gedankenspiele. Hoffentlich klappt das mit dem Hotel und egal…..wenn wir nicht gewinnen sind wir nicht enttäuscht. So ging das hin- und her. Natürlich – um es vorweg zu nehmen- wären wir enttäuscht gewesen. Wir fahren um zu gewinnen! Ich wäre wahrscheinlich sogar total sauer und auch ungerecht geworden. Ich kenne mich! Und natürlich bin ich doch von unseren Hunden mehr als überzeugt. Wie könnte es auch anders sein oder?
Wie schon geschrieben: Joachim Weinberg und Liliane de Ridder sind zwei excellente Dalmatinerkenner und Hunderichter mit jahrzehntelanger, internationaler Erfahrung. Deren Meinung über unsere Käthe war uns wichtig, sehr wichtig sogar!
So kamen wir am späten Nachmittag in Chemnitz an, pünktlich zum Wetterumschwung. Es wurde merklich kühler und es fing an zu regnen. An diesem Punkt der Reise wäre ich gerne wieder zurück an meinen geliebten Niederrhein gefahren zumal das Hotel auch „stundenweise“ angemietet werden konnte. Zumindest sah es so aus.
Das Frühstück war ok, viele Aussteller waren ebenfalls dort abgestiegen und so trafen wir auch nette Tupfenmenschen die wir noch von Castrop-Rauxel her kannten. Das Messecenter Chemnitz, nur drei Minuten entfernt, wenigstens etwas…..mein Gedanke! Dann kam der erste Ausstellungstag, der Ring war ok, mit Teppichboden ausgelegt, sodass unsere Hunde gut laufen, rennen konnten. Ein Plus. Es war kalt, meine Füße ……naja. Ich hätte auch dickere Schuhe und Socken anziehen sollen, aber nein…..schön blöd gewesen!
Joachim Weinberg kam, wurde von Viwien Wabnitz, der Sonderleiterin begrüsst. Diese hatte mit ihrem Partner alles bestens organisiert. Ein großes Lob und Dank für die Mühen! Gut, dass es in den Vereinen immer noch einige wenige Mitglieder gibt, die zum Wohle der anderen ehrenamtlich so etwas machen.
Dann ging alles zügig. Herr Weinberg, wie nicht anders erwartet, legte viel Wert auf korrekte Größe, gute Fleckung und Typ und so konnte unsere Käthe punkten und bekam den ersten Platz in der Zwischenklasse und die erste Anwartschaft auf den Titel „Deutscher Champion“. Wir waren etwas schwindelig vor Aufregung und Thomas „außer Atem“ von seinen Rennrunden im Ring. Dann im Stechen um die besteHündin, gewann eine exellente schwarz gefleckte Championhündin und bester Dalmatiner wurde anschließend ein wunderbarer Tupfenhund „CaprillisJust in Time“. Ein Rüde nach meinem Geschmack, trocken bemuskelt, mittlere Größe, hervorstechende Befleckung und angenehmes Wesen. Ein gerechter Sieg! ….und auch wir waren mehr als zufrieden und nahmen die nächste Etappe „Bensheim an der Bergstrasse“ in Angriff. Gut 450 km waren zu bewältigen was uns jedoch ohne Stau reibungslos gelang. Das Hotel, diesmal hervorragend aber natürlich auch doppelt so teuer wie das in Chemnitz. Ein leckeres Eis auf der Terrasse und dann „tupfenhundemüde“ ins Bett.
Der nächste morgen begann mit einem ausgedehnten und guten Frühstück. Dann nach Biebesheim zur Auktionshalle, wo die Clubsiegerausstellung des DDC stattfand, mit Liliane de Ridder aus Belgien als Spezialzuchtrichterin des Tages. Über 70zig Meldungen – ein gutes Ergebnis-. Dort angekommen erwartete uns auch schon unsere Kirchwinkler-Familien-Freunde-Gruppe. Die „Gänschen“ mit Zazu, die Jäckels mit ihrem Kuba-Libre und unsere alten Tupfenfreundinnen Claudia und Verena mit der guten „Guste“.
Wir haben uns gefreut, konnten von Chemnitz erzählen und danke an euch alle für die „ehrliche“ Freude über unseren….besser Käthes Erfolg! Die große Ausstellungshalle erwies sich als genau richtig für unser lauffreudiges Käthchen, prima . Da kann sie zeigen was sie läuferisch drauf hat, dachte ich und ich behielt recht. Das tat sie auch, sie lief als wäre der Teufel hinter ihr her und Thomas ebenfalls. Ich wusste bis dato gar nicht, dass er soooo schnell rennen kann-) . In der Bewertung schrieb dann Liliane de Ridder „Zitat: Es ist eine große Freude ihr beim Laufen zuzusehen“
Gibt es ein schöneres Kompliment für einen Laufhund??
Nette Menschen haben wir getroffen, viele nach Jahren wiedergesehen, das nach langer Abstinenz von uns in Bensheim, auf der Clubschau. Viel Input gab es zur Jahreshauptversammlung des DDC´s vom Vortag.
Leider ist Reinhold Ebert kein zweiter Vorsitzender mehr, schade! Aber das ist in anderes Thema.
Es gab wunderbare Begegnungen. Jutta Schimanski zum Beispiel. Wir kannten uns nur über Facebook und lernten uns nun persönlich kennen. Für mich eine sehr nette, neue Begegnung. Auch ihr schöner Rüde „Pius“ gewann die Klassen und er wurde „Clubsieger“. Seine Konkurrentin, eine absolute Tupfenschönheit „Assiduitas Inner Circle“ wurde Best of Breed. Eine wunderbare Championhündin, sehr harmonisch im Aufbau, excellentes Gangwerk und von Viola Speier gekonnt in Szene gesetzt. Uneingeschränkt ein Bravo dafür.
Und Thomas……Thomas präsentierte Käthe gekonnt, mit dem Willen zum Sieg. Und Käthe sie lief nicht, sie flog leicht und in unglaublichem Tempo durch den Ring was mit dem ersten Platz belohnt wurde. Die zweite Anwartschaft um Titel „Deutscher Champion“ und das mit 15 Monaten. Das gibt’s auch nicht immer. Wir also megastolz, hatten es gehofft und es hat geklappt. Und auch gefreut haben wir uns über die vielen tollen Kommentare zu dem phantastischen Gangwerk von Käthe, von langjährigen Züchtern und Kennern der Rasse. Danke schön dafür!
Fazit: sehr erfolgreich mit tollen menschlichen Erlebnissen, schönen Tupfenhunden, anstrengender An- und Abreise, gute Gesprächen und einem zufriedenen Partner…….das sollte man NICHT unterschätzen!
Jetzt geht’s weiter im Tupfenausstellungsreigen. Lingen an der Ems, Josef Pohling als Richter und unserem Super-Kirchwinkler-Ausstellungstrupp: Kalle mit Franjo und Thomas, Konner mit Silke, Jessica und Sascha, Jolly-Joker mit Sarah, Maila und Bernd sowie Jonny mit Simone und Frank. Gehen wir`s an und rocken den Ring!
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